Sie möchten Ihre/n Angehörigen bei der Sturzprophylaxe unterstützen? Es ist wichtig, dass Sie dabei besonders behutsam vorgehen und nicht zu viel Druck aufbauen. Es könnte sein, dass Ihr/e Angehörige/r bereits Ängste vor einem möglichen Sturz verspürt und zusätzlicher Druck ihn/sie nur zusätzlich verunsichert. Viele Übungen im Rahmen der Sturzprävention können Sie mit Ihrem/Ihrer Angehörigen zusammen ausführen.
Balance-Übungen
Ob spazieren oder einkaufen gehen, Haus- und Gartenarbeiten erledigen, tanzen oder schwimmen – jede Art von Bewegung ist im Rahmen einer Sturzprophylaxe förderlich. Besonders wirksam sind gezielte Balance-Übungen, die die Körperhaltung, die Koordination und das Gleichgewicht stärken und somit das Sturzrisiko minimieren können. Diese lassen sich ganz leicht in den Alltag integrieren.
- Eine einfache tägliche Übung: Auf einem Bein stehend Zähne putzen.
- Beim Gehen rückwärts zählen, in Dreierschritten (100, 97, 94 …)
- Eine einfache Balance-Übung mit dem Stuhl: Ihr/e Angehörige/r stellt sich seitlich neben einem Stuhl und hält sich an der Lehne fest. Beide Füße ruhen dabei fest auf dem Boden, während die Beine hüftbreit aufgestellt werden. Bei aufrechter Körperhaltung werden nun langsam abwechselnd die Knie bis zur Brust angehoben.
Alternativ kann Ihr/e Angehörige/r ein Gruppentraining besuchen. Der Vorteil hierbei ist eine professionelle Anleitung und nicht zuletzt der soziale Austausch mit Gleichgesinnten. Auch die Teilnahme an Kursen wie Tanzkursen, Tai Chi oder Qi Gong können eine gute Möglichkeit sein, die Balance zu trainieren. Es gibt auch Kurse speziell für Senioren, die exakt auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgelegt sind.
Krafttraining
Für sicheres Stehen und Gehen ist neben einer guten Balance auch die Muskelkraft ausschlaggebend. Diese sollte im Rahmen einer Sturzprävention ebenfalls trainiert werden, beispielsweise durch folgende Übungen:
- Wandliegestütze: Ihr/e Angehörige/r stützt sich mit beiden Händen an einer Wand ab und beugt langsam die Arme. Am Umkehrpunkt muss er/sie sich wieder langsam von der Wand wegdrücken, sodass die Arme noch leicht gebeugt bleiben.
- Hanteln heben: Ihr/e Angehörige/r steht mit leicht gebeugten Knien, die Beine hüftbreit. Der Rücken und der Bauch werden dabei angespannt. Nun werden die Hanteln abwechselnd nach oben gehoben. Achten Sie darauf das Gewicht der Hanteln so auszuwählen, dass es zur körperlichen Verfassung Ihres Angehörigen passt.
Für welche Übung sich Ihr/e Angehörige/r auch entscheidet, er/sie sollte behutsam anfangen und die Dauer und Intensität kontinuierlich und vor allem nach eigenen Möglichkeiten steigern. Die Übungen sollten keine Schmerzen bereiten. Nach Möglichkeit sollte regelmäßig, etwa zwei bis dreimal die Woche, trainiert werden. Natürlich sind vorliegende Erkrankungen bei dem Training zu berücksichtigen.