Grundsätzlich wird im Sinne des altengerechten Wohnens die gesetzlich korrekte Barrierefreiheit empfohlen. Doch auch schon mit einfachen Mitteln, die nichts oder vergleichsweise wenig Geld kosten, lassen sich viele Gefahrenquellen minimieren und eine Wohnung altersgerecht gestalten. Was Sie unter anderem tun können:
- Stolperfallen wie Fußläufer oder Teppiche sicher befestigen oder aber komplett entfernen
- Ausschließlich standfeste und gesicherte Möbelstücke in der Wohnung belassen
- Entbehrliche Stücke, die die Bewegungsfreiheit unnötig einschränken (zum Beispiel Deko-Artikel oder Blumentöpfe), ausmisten
- Treppe falls nötig mit einem zweiten Handlauf ausstatten und gut beleuchten (Beleuchtung mit Bewegungsmelder eventuell auch für andere Räume hilfreich)
- Wenn der Platz es erlaubt, kann auch ein Treppenlift ein sinnvolles Hilfsmittel sein.
- Haltegriffe überall dort anbringen, wo ein sicherer Halt wichtig und nötig ist – zum Beispiel in der Dusche, am WC, im Flur oder auch an der Balkontür mit Schwelle
- Nach Möglichkeit alle Sitzmöbel auf die Höhe Ihres bzw. Ihrer Angehörigen ausrichten, um ihm oder ihr das Hinsetzen und Aufstehen zu erleichtern; platzieren Sie am besten auch im Flur eine Sitzgelegenheit, denn im Sitzen fällt das Anziehen der Schuhe deutlich leichter.
- Elektrische Rollläden und Verlängerungen an Fenstergriffen anbringen, um den Wohnkomfort zu verbessern; ebenfalls sehr nützlich: eine Gehhilfe mit Einkaufskorb
- Informieren Sie sich über die Möglichkeiten eines Hausnotrufsystems, das insbesondere Menschen, die alleine leben, zusätzliche Sicherheit bietet.
- Räumen Sie alle wichtigen technischen Geräte und andere Gegenstände so um, dass sie jederzeit gut erreichbar sind.
- Nimmt die Ihnen nahestehende Person bestimmte Medikamente ein? Gegebenenfalls müssen Sie die Einnahme kontrollieren, denn falsche Einnahme oder falsch eingestellte Medikation kann zu Nebenwirkungen wie Schwindel führen und die Sturzgefahr erhöhen.
- Versuchen Sie nach Möglichkeit, gemeinsam geistige und körperliche Fitness zu trainieren – und das regelmäßig. Denn fit zu bleiben, ist mit der beste Schutz gegen Unfälle im Alter in den eigenen vier Wänden.
Info: Die Definition von Barrierefreiheit ist im Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG § 4) festgehalten: „Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind. Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig.“