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Ein Harnstrahl ohne Druck sowie ein gespaltener, gedrehter oder aufgefächerter Harnstrahl können Symptome verschiedener Erkrankungen sein. Beim Wasserlassen muss plötzlich verstärkt Druck ausgeübt werden, um die Blase zu entleeren. Das gelingt oft nur unzureichend, sodass häufiger Harndrang verspürt wird. Auch ein Nachtröpfeln und ungewollter Harnverlust können Teil der Symptomatik sein. Doch was steckt dahinter? In den meisten Fällen ist der Grund für einen schwachen Harnstrahl eine Harnröhrenverengung. Es kommen aber weitere Ursachen infrage.
Ist der Harnstrahl schwach, weil der Urin nicht mehr ungehindert fließt, kann das im Wesentlichen folgende Ursachen haben:
Häufigste Ursache für einen schwachen Harnstrahl bei Männern über 50 Jahren ist eine Erkrankung oder Veränderung der Prostata. Meist handelt es sich dabei um eine sogenannte benigne Prostatahyperplasie (BPH), eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die im fortgeschrittenen Alter auftreten kann. Die Harnröhre wird von der an der Blasenmündung gelegenen Vorsteherdrüse abgedrückt, sodass der Urin nicht mehr ungehindert fließen kann. Auch Prostatakarzinome, die eine Vergrößerung der Drüse bewirken, können dahinter stecken.
Eine weitere Ursache für einen schwachen Harnstrahl ist eine Harnröhrenstriktur. Darunter versteht man eine Vernarbung in der Harnröhre. Meist ist sie die Folge von Verletzungen der inneren Harnröhrenwand durch Harnröhrenkatheter oder einer vorangegangenen Harnwegsinfektion.
Eine akute Harnwegsentzündung kann ebenfalls dazu führen, dass der Harnstrahl nur schwach ausfällt. Denn durch die Entzündung kann die Harnröhrenwand anschwellen.
Kommt der Harnstrahl ohne Druck, dafür aber mit Blutbeimengungen , kommen Harnsteine als Ursache infrage. Gelangen sie in die Harnröhre, können sie den Urinfluss behindern und aufgrund ihrer scharfkantigen Struktur die Harnröhrenwand verletzen. Daraus kann wiederum eine Harnröhrenstriktur entstehen.
Ein Engpass kann auch durch eine Verengung der Vorhaut, eine sogenannte Phimose, entstehen. Eine angeborene Phimose wird üblicherweise bereits im Kindesalter behandelt. Eine erworbene Phimose tritt dagegen im Alter auf, Ursache ist die nachlassende Hautelastizität.
Auch psychische Faktoren sind als Ursache für einen schwachen Harnstrahl nicht auszuschließen. Anspannung durch Stress, Angst oder Scham (vor allem auf öffentlichen Toiletten) kann die Entleerung der Blase erschweren oder sogar zu einem Harnverhalt führen.
Was lässt sich tun, um den Harnstrahl wieder zu stärken? Ist die Ursache für einen schwachen, gespaltenen oder gedrehten Harnstrahl ermittelt, ist eine geeignete Therapie auszuwählen. Sofern erfolgversprechend, wird zunächst eine medikamentöse Therapie eingeleitet. Sie kann zum Beispiel bei leichter BPH, einer Harnwegsentzündung und Harnsteinen zu einer raschen Verringerung der Symptome führen.
Bei tumorösen Veränderungen der oder der Harnröhre sowie bei einer Phimose ist eine Operation meistens unumgänglich. Auch eine Harnröhrenstriktur lässt sich dauerhaft meist nur operativ beseitigen.
Hast du Probleme beim Wasserlassen und einen schwachen oder veränderten Harnstrahl bemerkt, solltest du das auf keinen Fall ignorieren. Insbesondere, wenn Begleitsymptome wie häufiger Harndrang oder ungewollter Harnverlust hinzukommen, solltest du schnell einen Urologen aufsuchen, um die Ursachen abklären zu lassen.
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Die Harnfluss- oder Harnstrahlmessung, die sogenannte Uroflowmetrie, wird bei Blasenentleerungsstörungen wie häufigem, schmerzhaftem oder erschwertem Wasserlassen durchgeführt. Dafür uriniert der Patient mit gut gefüllter Blase in das sogenannte Uroflowmeter, eine trichterförmige Apparatur, die mittels Sensoren die genaue Harnmenge pro Zeiteinheit misst. Im Anschluss daran wird per Ultraschall überprüft, ob noch Restharn in der Harnblase ist. Die entsprechenden Werte geben dem Urologen Aufschluss über die Art der Blasenentleerungsstörung.