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Wenn es um eine gesunde geht, kommt vielen der Begriff „PSA-Wert“ zumindest bekannt vor – insbesondere in Verbindung mit einer Prostata-Untersuchung. Ist von einem erhöhten Prostata-Wert die Rede, kommt häufig auch das Thema Prostatakrebs zur Sprache. Dabei muss ein erhöhter PSA-Wert nicht zwangsläufig auf eine Krebserkrankung hindeuten.
In diesem Artikel erfährst du, was der PSA-Wert bedeutet und was er aussagt, ab wann er als erhöht gilt und wie häufig du ihn im Sinne einer gesunden Prostata ermitteln lassen solltest.
Beim prostataspezifischen Antigen, auch PSA-Wert oder Prostata-Wert genannt, handelt es sich um ein Eiweiß, das nur Prostatazellen produzieren können. Als wichtiger Bestandteil der Prostataflüssigkeit verdünnt PSA das Sekret und sorgt für eine ausreichende Beweglichkeit der Samenzellen. PSA lässt sich in geringen Mengen im Blut nachweisen, sodass mithilfe eines sogenannten PSA-Tests der genaue Wert ermittelt werden kann.
Um den PSA-Wert zu ermitteln, wird in einer Arztpraxis eine Blutprobe entnommen und zur Untersuchung an ein Labor geschickt. Bis du das Testergebnis in den Händen hältst, kann es allerdings wie bei vielen anderen Blutuntersuchungen ein paar Tage dauern.
Da die Prostata in der Regel gut durchblutet ist, gelangen ständig kleine Mengen PSA ins Blut – was die Interpretation des gemessenen Wertes erschweren kann. Festgelegte Grenzwerte bestimmen, ab wann der Prostata-Wert erhöht ist:
Im Alter steigt der PSA-Wert für gewöhnlich an.
Neben der Prostata-Untersuchung, genauer gesagt der Tastuntersuchung, wird der Prostata-Wert zur Früherkennung von Prostatakrebs (Prostatakarzinom) herangezogen. Ist der PSA-Wert im Blut erhöht und steigt er ungewöhnlich schnell an, kann das ein Hinweis auf eine Krebserkrankung sein. Zur Auswertung wird also nicht ausschließlich die Höhe des Wertes, sondern auch seine Entwicklung und Dynamik herangezogen. Grundsätzlich gilt jedoch: Je höher die Prostatawerte sind, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit eines Prostatakarzinoms.
Ein erhöhter PSA-Wert muss aber nicht zwangsläufig auf eine Krebserkrankung hindeuten. Auch andere Gründe kommen für den Anstieg infrage, zum Beispiel:
Einer der genannten Punkte trifft auf dich zu? Dann solltest du deinen Arzt beziehungsweise deine Ärztin unbedingt noch vor dem PSA-Test darüber informieren. Nur so kann er beziehungsweise sie das Ergebnis des Tests richtig einordnen und bewerten, oder die Untersuchung von vornherein auf einen günstigeren Zeitpunkt verlegen.
Gut zu wissen: In einigen Fällen liegt der Prostata-Wert trotz einer Krebserkrankung im Normalbereich. Deshalb werden zur Diagnose immer zusätzliche Untersuchungen wie eine Tastuntersuchung oder Biopsie herangezogen. Auch das individuelle Risikoprofil wird berücksichtigt.
Wie du siehst, musst du dir nicht gleich Sorgen machen, wenn dein PSA-Wert erhöht ist – dafür kann es eine Menge anderer Gründe als Krebs geben. Nichtdestotrotz gilt der Prostata-Wert als wichtiger Anhaltspunkt bei der Diagnostik einer Prostatakrebserkrankung. Um abschließend zu klären, ob der auffällige Wert auf ein Karzinom zurückzuführen ist, wird in einer weiteren Untersuchung eine Gewebeprobe (Biopsie) aus der entnommen. Im Labor wird anschließend analysiert, ob es sich dabei um gut- oder bösartige Zellen handelt.
Eine Analyse der Gewebeprobe hilft außerdem dabei, die Ausbreitung eines Tumors festzustellen und wichtige Informationen über seine Aggressivität zu gewinnen. Genau deshalb wird der PSA-Wert nicht nur zur Früherkennung von Prostatakrebs herangezogen, sondern auch, um den Verlauf der Erkrankung sowie den Erfolg der gewählten Behandlung besser beurteilen zu können.
Zu einer Biopsie wird geraten, wenn:
In Deutschland lautet die Empfehlung: Männer sollten ab 45 Jahren einmal im Jahr das Angebot der Prostata-Früherkennung in Anspruch nehmen. Sind allerdings bereits enge Familienmitglieder wie Vater, Großvater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt, sollte bereits ab dem 40. Lebensjahr mit den Früherkennungsmaßnahmen begonnen werden.
Gut zu wissen: Für gesunde Männer ist der PSA-Test im Rahmen einer Krebsfrüherkennung nicht Teil der gesetzlichen Früherkennungsmaßnahmen – und muss somit selbst bezahlt werden. Der Grund dafür ist, dass der PSA-Test unter Experten umstritten ist: Einerseits kann er zu „Überdiagnosen“ und damit „Übertherapien“ führen, andererseits kann Krebs „übersehen“ werden (mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag zur Prostata-Untersuchung).
Du hast dich nach einer genauen Abwägung aller Vor- und Nachteile eines PSA-Tests für diese Art der Früherkennungsuntersuchung entschieden? Für Männer ab 45 Jahren (und einer Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren) gelten laut medizinischer Leitlinien folgende Kontrollintervalle:
Nicht empfohlen wird die PSA-Früherkennung für Männer ab 70 Jahren und einem PSA-Wert unter 1 ng/ml.
Der PSA-Wert kann im Rahmen der Früherkennung wichtige Erkenntnisse zur Gesundheit der liefern und dabei helfen, Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Ein erhöhter PSA-Wert muss allerdings nicht zwangsläufig auf eine Krebserkrankung hindeuten und kann durch andere Faktoren wie eine gutartige Prostatavergrößerung, Prostataentzündung oder Druckausübung im Vorfeld der Messung beeinflusst werden. Trotz aller Vorteile hat ein PSA-Test auch einige bedeutende Nachteile (dazu zählt zum Beispiel das Risiko einer Überdiagnose), weshalb er unter Experten umstritten und nicht Teil der gesetzlichen Früherkennungsmaßnahmen ist.
Bevor du einen PSA-Test durchführen lässt, informiere dich im Vorfeld gründlich über alle Vor- und Nachteile dieser Methode und denke daran, dass nur eine ergänzende Untersuchung wie die Prostataabtastung zu einer sicheren Diagnose beitragen kann. Versuche also deine Bedenken abzulegen und lass unbedingt eine Prostata-Untersuchung durchführen, sobald die Zeit dafür gekommen ist – bei Männern ohne erbliche Vorbelastung ab 45 Jahren und bei Männern mit erblicher Vorbelastung ab 40 Jahren.