Wechseljahre bei Männern

Die Veränderungen beginnen schleichend und werden mit der Zeit oft immer präsenter: Die sogenannten Wechseljahre des Mannes sind häufig auf normale Alterungsprozesse und veränderte Lebensumstände zurückzuführen. Manchmal stecken jedoch auch starke hormonelle Veränderungen dahinter. Welche Symptome auftreten können und wie man den Testosteronspiegel auf natürliche Weise anheben kann, erfährst du hier.

Männer in den Wechseljahren: Das steckt dahinter

Die Wechseljahre bei Männern werden von Fachleuten unter anderem auch als Andropause bezeichnet. Sie unterscheiden sich klar von den Wechseljahren der Frauen, haben jedoch genauso mit einer Abnahme der Hormonproduktion zu tun. Während bei Frauen die Produktion des Geschlechtshormons Östrogen eher abrupt abnimmt, sinkt die Testosteronproduktion beim Mann in den Hoden langsamer und etwa ab dem 30. bis 40. Lebensjahr jährlich um ungefähr ein bis zwei Prozent.

Durch diesen sanften Rückgang der Hormonproduktion treten Symptome in den Wechseljahren beim Mann in der Regel nicht so stark auf wie bei Frauen. Da der Testosteronspiegel von Jahr zu Jahr abnimmt, verstärken sich mögliche Beschwerden allerdings häufig mit der Zeit – das ist jedoch je nach Ausgangslage des Hormonspiegels bei jedem Mann unterschiedlich.

Mögliche Ursachen für Wechseljahre beim Mann

Das altersbedingte Sinken des Testosteronspiegels ist zunächst unbedenklich, und bei den meisten Männern liegt auch im Alter kein akuter Testosteronmangel vor. Lediglich drei bis fünf Prozent der über 60-Jährigen haben einen auffällig abweichenden Mangel an Testosteron. Dennoch können bei einigen Männern leichte hormonelle Veränderungen verschiedene Symptome hervorrufen. Zusätzlich können einige Faktoren den Hormonspiegel negativ beeinflussen und mögliche Symptome verstärken. Zu diesen Einflussfaktoren gehören:

  • Stress
  • Übergewicht oder starkes Untergewicht
  • Diabetes
  • Herz- und Nierenerkrankungen
  • Hodenerkrankung
  • Virusinfekte

Oft sind Symptome allerdings nicht in einem Hormonmangel, sondern eher in parallel beginnenden Alterserscheinungen und persönlichen Lebensveränderungen begründet. Denn neben dem Rückgang der Hormonproduktion treten mit dem Älterwerden zeitgleich mitunter weitere Veränderungen auf – beispielsweise eine schwindende Muskelkraft oder Schlafstörungen. So ähneln typische Symptome des normalen Alterungsprozesses einigen Anzeichen für einen Testosteronmangel.

Zu möglichen Veränderungen im persönlichen Umfeld, die in den Wechseljahren bei Männern zu Symptomen führen können, zählen zum Beispiel Beziehungsprobleme und finanzielle Herausforderungen. Insbesondere bei Männern im Alter von etwa 40 bis 55 Jahren kommt es dann häufig zu einer Midlife-Crisis. Darüber hinaus kann ein Lebensstil, der geprägt ist durch Bewegungs- und Schlafmangel, eine ungesunde Ernährung und hohen Alkoholkonsum, das Entstehen von zum Beispiel Selbstzweifeln und Libidoverlust begünstigen.

Symptome: Wie äußern sich Wechseljahre bei Männern?

Oft wirken sich die Wechseljahre beim Mann negativ auf seine Sexualität aus. Typisch für altersbedingte Wechseljahre bei Männern sind außerdem Symptome wie Hitzewallungen und Muskelschwund. Das liegt unter anderem an üblichen Alterungsprozessen. Ihnen kann aber auch ein Testosteronmangel zugrunde liegen. Schließlich beeinflusst das männliche Geschlechtshormon nicht nur den Sexualtrieb, sondern auch Muskeln und Knochen. Im Folgenden findest du einen Überblick über weitere mögliche Erscheinungen während der Wechseljahre:

  • Stimmungsschwankungen
  • Verringerte Potenz, Erektionsstörungen
  • Schweißausbrüche
  • Gelenk- und Gliederschmerzen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Gewichtszunahme, vor allem am Bauch
  • Nachlassendes Konzentrationsvermögen

Wie Wechseljahre bei Männern die Psyche beeinflussen können

Das Älterwerden und neue Lebensphasen können sich auch auf die Psyche auswirken. Männer in den Wechseljahren können zum Beispiel schneller reizbar oder nervös sein. Andersherum sind auch Antriebslosigkeit und depressive Verstimmungen mögliche Folgen. Vor allem, wenn man schwer mit Veränderungen zurechtkommt, können sich Wechseljahre beim Mann negativ auf das seelische Wohlbefinden auswirken. Damit steigt das Risiko, eine Depression zu entwickeln.

Wechseljahre beim Mann: Symptome behandeln

Je nach Ursache und Intensität der auftretenden Symptome können männliche Wechseljahre entweder durch fachliche Begleitung therapiert oder durch eigene Anpassungen des Lebensstils gelindert werden.

Ärztliche Behandlung

Wichtig: Wechseljahre beim Mann sind keine Krankheit. Vielmehr handelt es sich um einen meist durch Alterungsprozesse verursachten Lebensabschnitt, der mehr oder weniger intensive unerwünschte Begleiterscheinungen mit sich bringen kann.

Aus diesem Grund ist eine medikamentöse Behandlung in der Regel nicht notwendig. Halten Beschwerden jedoch wochenlang an und verstärken sich, solltest du sie ärztlich untersuchen lassen. Liegt bei dir ein nachgewiesener, krankhafter Hormonmangel vor, kann eine Testosterontherapie mit Hormonpräparaten sinnvoll sein. Lasse deinen Testosteronspiegel bei Verdacht auf einen Mangel prüfen, damit eine genaue Diagnose gestellt werden kann.

Außerdem ist es bei einer depressiven Verstimmung ratsam, eine Psychotherapie in Betracht zu ziehen. Sie kann helfen, altersbedingte Veränderungen zu akzeptieren und Wege aufzeigen, damit umzugehen. Sind hingegen körperliche Erkrankungen wie Herz- oder Nierenkrankheiten Auslöser der Beschwerden, sollten die Symptome ebenfalls ärztlich behandelt werden – in dem Fall hat die Behandlung der Grunderkrankung Priorität.

Natürliche Möglichkeiten, den Hormonspiegel zu erhöhen

Werden die auftretenden Symptome nicht durch einen von der Norm abweichenden Hormonmangel ausgelöst, sondern sind eher altersbedingt, kannst du deine Testosteronproduktion selbst ankurbeln. Wir zeigen dir einige Tipps, wie du deinen Körper während des Älterwerdens unterstützt, um dein Wohlbefinden zu steigern.

  • Sport: Erhöhe deinen Testosteronspiegel mit Ausdauersport, Intervalltraining oder gezielten Übungen zum Muskelaufbau.
  • Bewegung: Steigere im Alltag deine körperliche Aktivität, indem du beispielsweise öfter die Treppe statt den Fahrstuhls nimmst.
  • Ernährung: Versorge deinen Körper mit essenziellen Nährstoffen und Vitaminen, um dich fit und gesund zu halten. Eine gesunde Ernährung hilft dabei, das eigene Gewicht zu regulieren.
  • Stressabbau: Gönne dir Pausen und finde Maßnahmen, die du jederzeit umsetzen kannst, um dich von Stress zu lösen – das können zum Beispiel Atemübungen oder Meditation sein.

Darüber hinaus ist genügend Schlaf besonders wichtig. Eine gesunde Lebensführung kann dabei helfen, eine Gewichtszunahmen zu vermeiden und insgesamt den sinkenden Testosteronspiegel auszugleichen.

Vorbeugung

Altern ist ein Prozess, der einfach zum Leben dazugehört – du brauchst ihn nicht zu bekämpfen. Allerdings kannst du dich zur Vorbeugung möglicher Symptome eines Hormonmangels schon in jungen Jahren um einen gesunden Lebensstil bemühen, indem du ein paar Tipps beachtest.

Genauso wie eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Stressabbau dazu beitragen können, akute Symptome zu lindern, so können diese Maßnahmen auch Wechseljahren bei Männern vorbeugen. So beeinflusst du nicht nur deinen Testosteronspiegel positiv, sondern verringerst auch das Risiko von Krankheiten.

Entscheidend ist auch deine Einstellung gegenüber Veränderungen: Stehst du Neuem offen und positiv gegenüber, kannst du neue Lebensphasen leichter annehmen. Das Risiko, im Alter in die Wechseljahre zu kommen, kannst du auch durch sexuelle Aktivität verringern. Sexuelle Aktivität erhöht beim Mann die Hormonproduktion und fördert die Libido.