Blut im Harn sorgt meist erst einmal für einen gehörigen Schreck. Allerdings gibt es viele denkbare Ursachen für die rote Färbung des Urins – durchaus auch harmlose. Sie sollten in jedem Fall Ihre Beobachtungen zeitnah einem Arzt schildern, um ernste Erkrankungen ausschließen zu können. Der medizinische Fachbegriff für das Phänomen von Blut im Urin lautet „Hämaturie“, doch nicht immer muss auch tatsächlich eine solche vorliegen, wenn der Harn eine verdächtige Färbung aufweist. Auch bestimmte Lebensmittel haben Einfluss auf die Farbe des Harns – darunter Rote Bete, Blaubeeren und Rhabarber. Wenn der Mensch, um den Sie sich kümmern, also eines dieser Lebensmittel kürzlich gegessen hat, könnte dies bereits Anlass zur Entwarnung sein.
Blut im Harn: Manchmal auch unsichtbar
Sie glauben, Blut im Urin sei immer mit bloßem Auge zu erkennen? Oft ist das tatsächlich der Fall, manchmal ist die Konzentration der roten Blutkörperchen im Urin aber auch so gering, dass erst eine Untersuchung im Labor das Blut nachweist. Für beide Szenarien gibt es zwei unterschiedliche Fachbegriffe: Liegt rötlicher Urin vor, spricht man von einer „Makrohämaturie“; wenn das Blut nicht sichtbar ist, von einer „Mikrohämaturie“. Ist der Urin verfärbt, heißt das nicht, dass die betroffene Person große Mengen an Blut verliert – bereits 0,2 ml reichen dafür aus, 500 ml Harn einzufärben. Die Färbung muss auch nicht immer blutrot sein, auch rosafarbene oder bräunliche Töne sind denkbar.
Roter Urin: So stellt der Arzt oder die Ärztin eine Diagnose
Wenn die Verfärbung des Urins mit einiger Sicherheit nicht auf bestimmte Lebensmittel zurückzuführen ist, sollte auf jeden Fall ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. In der Praxis wird zunächst um eine Urinprobe gebeten – zum einen, um den Verdacht zu verifizieren, dass sich tatsächlich rote Blutkörperchen im Urin befinden. Zum anderen kann man durch einen Schnelltest auch sehen, ob beispielsweise die Entzündungswerte erhöht sind oder sich Eiweiß im Harn befindet. All diese Aspekte können richtungsweisend für eine weitere Diagnosestellung sein. Oft kann durch die Betrachtung des Urins allein noch keine zweifelsfreie Diagnose gestellt werden – dann leitet der Arzt oder die Ärztin weitere Untersuchungen ein, etwa eine Sonografie der Blase oder der Nieren oder eine Blasenspiegelung.
Blut im Urin: Diese Ursachen kommen infrage
Blut im Urin kann ein Symptom für eine Vielzahl von Krankheiten sein – die meisten davon haben keinen bösartigen Verlauf und sind gut behandel- oder heilbar. Mögliche zugrunde liegende Erkrankungen und Ursachen sind im Folgenden zusammengefasst.
- Sind Bakterien oder andere Keime im Spiel, ist die Ursache für blutigen Urin meist eine Entzündung der unteren Harnwege, manchmal jedoch auch eine Entzündung oberhalb der Harnleiter: So können zum Beispiel die Harnröhre, die Blase, das Nierenbecken oder die Nieren selbst von der Infektion betroffen sein. Weitere Symptome sind zum Beispiel Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, dumpfe Schmerzen in der Nierengegend, Fieber und Abgeschlagenheit.
- Schistosomiasis, ein Würmerbefall der Blasenwand: Die Larven einer bestimmten Art von Würmern können sich in manchen Gewässern aufhalten und befallen den Menschen über die Haut. Gelangen sie in die Blase, können sie dort lokale Entzündungen auslösen.
- Mechanische Reizungen durch Fremdkörper in der Harnröhre können genauso eine Beimengung von Blut zum Harn verursachen wie Blasen- oder Nierensteine. Letztere setzen sich aus bestimmten Urinbestandteilen zusammen, welche normalerweise kristallisieren und häufig, aber nicht immer, ausgeschwemmt werden. Sind sie zu groß, bleiben Sie in Harnleiter oder Blase stecken und verursachen dort oft rötlichen Urin und heftige Koliken.
- Tumoren der Blase, Harnröhre oder Nieren (sowohl gut- als auch bösartig) sind ebenfalls als mögliche Ursache abzuklären. Sie führen mitunter zu erhöhtem Harndrang oder krampfartigen Schmerzen in der Blase. Zu dieser Kategorie gehören auch Divertikel der Blasenwand: Die Ausbuchtungen führen gegebenenfalls ebenfalls zu Blutungen beim Wasserlassen.
- Traumata der Harnwege und Nieren (durch Stürze oder Schläge).
- Verschluss der Nierengefäße.
- Extreme körperliche Anstrengungen wie etwa bei einem Marathon können ebenfalls Blut im Urin hervorrufen.
- Nebenwirkungen von Medikamenten oder einer Strahlentherapie sind ebenfalls mitunter für Blut im Urin beim Mann oder der Frau verantwortlich.
Blut im Urin bei Männern
Bei Männern löst rötliche Färbung des Harns oft erst einmal einen Schreckmoment aus. Sie sollten den Gang zum Hausarzt oder Urologen auch wirklich nicht zu lange hinauszögern – zumal Blut im Urin beim Mann noch einige geschlechtsspezifische Ursachen haben kann. Zu den häufigsten zählen hier eine Prostataentzündung oder eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Bei Prostatakrebs hingegen zählt Blut im Harn zumindest nicht zu den Leitsymptomen.
Menstruierende Frauen kennen dem Urin beigemischtes Blut bei ihrer Periode meist gut. Allerdings kann natürlich auch bei ihnen die Verfärbung des Harns andere Gründe haben und beispielsweise ein Symptom für eine Blasenentzündung mit Blut sein.
Rote Blutkörperchen im Urin – wie sieht die Behandlung aus?
Wenn Sie bei sich selbst Blut im Urin feststellen, hängt die Behandlung natürlich vom Problem ab, das zugrunde liegt. Am unkompliziertesten lassen sich Entzündungen behandeln: Hier reicht oft bereits die Gabe eines Antibiotikums, um die Beschwerden zu lindern. Fremdkörper sowie Steine in Nieren und/oder Blase müssen meist operativ entfernt werden – ebenso Tumoren. Je nachdem, ob der Befund auf einen gutartigen oder bösartiger Tumor hindeutet, werden auch benachbarte Lymphknoten entfernt und eine Chemotherapie eingeleitet.
Blut im Harn und Inkontinenz hängen oft zusammen
Inkontinenz und Blut im Urin können dieselbe Ursache haben und sollten beide immer abgeklärt werden. Doch viele betroffene Menschen möchten Inkontinenz nicht ansprechen, denn der Umstand, das Wasserlassen nicht mehr vollständig unter Kontrolle zu haben, ist oft mit einem starken Schamgefühl verbunden – auch dann, wenn die Blasenschwäche vielleicht nur vorübergehend auftritt. Sprechen Sie das Thema Inkontinenz deshalb behutsam bei dem Menschen, den sie betreuen, an. Erklären Sie, dass sowohl unfreiwilliger Harnverlust als auch Blut im Urin abgeklärt und behandelt werden können. Falls Sie jemanden umsorgen, der bereits Inkontinenzprodukte braucht, sich aber zu Blut im Urin auf Grund von Demenz oder anderen Erkrankungen schlecht äußern kann, sollten Sie beim Wechseln der Hilfsmittel immer überprüfen, dass sich kein Blut dem Urin beigemischt hat.
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