Die Zahl der Diabetiker*innen in Deutschland nimmt dramatisch zu. Aktuell leben rund 11 Millionen Menschen mit der Zuckerkrankheit, darunter 8,7 Millionen mit einem diagnostizierten Typ-2-Diabetes und 372.000 mit Typ-1-Diabetes. Die Dunkelziffer dürfte sogar noch höher liegen, denn Millionen Menschen wissen noch nichts von ihrer Erkrankung. Damit wächst auch der Anspruch an Ihre Apotheke, Kund*innen mit Diabetes umfassend zu beraten und mögliche Folgeerkrankungen im Blick zu haben – wie beispielsweise Inkontinenz.
Menschen mit Diabetes haben eine bis zu 70 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, eine Harninkontinenz zu entwickeln, als stoffwechselgesunde Menschen. Typ-2 Diabetiker*innen leiden häufig an nächtlichen Harndrang und Inkontinenz, denn die Nieren müssen helfen, den Blutzuckerspiegel auszugleichen, indem überschüssiger Zucker über den Urin ausgeschieden wird. Zudem können diabetesbedingte, neurogene Störungen ein Grund für das vermehrte Auftreten von Inkontinenz sein. Das Signal, wie voll die Blase ist, können beschädigte Nerven nicht mehr an das Gehirn weiterleiten. Betroffene spüren nicht, dass die Blase voll ist und man auf die Toilette muss. Häufige Inkontinenzformen, die bei Diabetes mellitus auftreten, sind eine Belastungsinkontinenz , eine überaktive Blase oder eine Überlaufinkontinenz.